studio hochbau ws 2022
gemeinsam mit nadja boberei
betreut durch alexander daxböck
thema: commuting wastelands
Das Projekt Spielraum beschäftigt sich mit dem ummittelbaren Umfeld des Ottakringer Bahnhofs in Wien.
Durch die Implementierung einer Superstruktur wird dieser optimiert, ergänzt, erweitert und schließlich zum pulsierenden Herzen des Stadtviertels.
Eine große Problemstelle im Bereich des Bahnhofs und der U-Bahn- station Ottakring ist die fehlende Orientierung. Mit unserer Struktur schaffen wir eine neue zentrale Verbindungs- und Erschließungsebene die den bestehenden Stadtraum erweitert und aufwertet.
Mehrere Erschließungselemente bringen die Erdgeschoßzone auf die nächste Ebene, die zentrale Aussichtsspirale dient außerdem auch als Orientierungshilfe und bildet einen zentralen Punkt im geschehen.
Übereinandergeschichte Ebenen ermöglichen die Verbindung aller Bahnsteige und bilden auch den Raum aus. Verschneidungen schaffen spannende Blick- beziehungen. Getragen werden sie von schrägen Stützen die mehrere Ebenen durchbrechen.
Zwischen den Ebenen bilden sich thermische Hüllen aus, so entstehen vielseitig nutzbare Raumkompositionen. Diese Bereiche sollen vom Grätzel selbst angeeignet werden können und bieten ein angenehmes Umfeld für Sport, Kultur, und Gastronomie.
Auch die Außenräume der Struktur werden durch transluzente Flugdächer ganztägig nutzbar gemacht. Diese können mit verschiedenen Funktionen, wie PV-Elementen oder Beschattungselementen bespielt werden und schaffen einen großzügigen öffentlichen Freiraum
.
Die Erschließung der Ebenen erfolgt über die farbig hervorgehobenen Treppen, Rolltreppen und Aufzüge. Dadurch kann der Raum auf unterschiedliche Arten erlebt werden.
Die einzelnen Ebenen überlappen sich und dienen teilweise gleichzeitig als Erschließungsebene, Deckenplatte und Dachkonstruktion. Konstruktiv sind die Thermisch geschlossenen Bereiche deshalb als freie Elemente in die Konstruktion eingefügt und kein tragender Bestandteil. Dies ermöglicht eine Variable Nutzung und Adaptierbarkeit.
Im Grundriss der Hauptebene lassen sich gut die Beziehungen zwischen Zugängen, Durchwegungen, Freiräumen und thermisch geschlossenen Bereichen ablesen.
Durchwegung
Man kann die Hauptebene sowohl direkt vom Bahnhofsvorplatz an der Paltaufgasse, wie auch von der Huttengasse aus erreichen. Außerdem ist die Hauptebene direkt an die Bahnsteige der S-Bahn sowie der U-Bahn angeschlossen.
Freiraum
über mehrere Ebenen erstrecken sich vertikale Gärten, die nicht nur für einen schönen Anblick, sondern auch für frische Luft und ein angenehmes Mikroklima sorgen. Dazwischen gibt es immer wieder frei bespielbare Plätze, die von der Bevölkerung niederschwellig angeeignet werden können.
Schauram
Das Zentrum der Struktur wird vom vielseitig nutzbaren Schauraum eingenommen, der je nach Bedarf Raum für Kunstausstellungen, Aufführungen und Konzerte, Messen aber auch für ganze Bälle Bieten kann.
Gastronomie
Die Superstruktur Spielraum bietet auch Platz ein Café und ein Restaurant, wodurch sich die Stadt mit allen Sinnen wahrnehmen lässt und Besucher auch zum längeren Verweilen eingeladen sind. durch die offene Gliederung sind sämtliche Bereiche aber auch konsumfrei zugänglich und nutzbar.
Flugdächer
IPE 600 Trägerrost
Ebenen
Stahl-Beton Verbunddecke
Trägerrost Flächentragwerk
IPE 650 Trägerrost
Stützelemente
Stahl Hohlprofile rund DN500
die einzelnen Elemente sowie deren Verschneidungen wurden bis ins Detail untersucht. Im Fassadenschnitt lassen sich die Aufbauten der Raummodule gut ablesen und in einer nochmals detaillierteren Darstellung sind die Anschlüsse der Stahlstützen an Fundament, Trägerrost und Flugdachkonstruktion erläutert.
verbindungsebene
Die Verbindungsebene schafft Platz für Begegnung und Austausch. Da die transluzenten Überdachungen sowohl als Sonnen-, als auch Regen- und Schneeschutz dienen wird der Freiraum beinahe ganzjährig nutzbar gemacht.
Zahlreiche Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein und durch die vielfältig nutzbaren Bereiche, wie das Open-Air Theater, die Yogaterrasse und die vertikalen Gärten, wird das Interesse der Bevölkerung angeregt sich einzubringen Bereiche niederschwellig anzueignen und auch neue Nutzungsmöglichkeiten zu kreieren.
foyer und multifunktionsbereich
Das Zusammenspiel aus Schauräumen, Foyer und Multi- funktionsbereich schafft viele Möglichkeiten den Raum zu erleben. Durch die Öffenbarkeit des Foyers kann der Veranstaltungsbereich im Sommer schwellenlos erweitert werden. Der Übergang von außen und Innen wird fließend und lädt Passanten ein Teil des Geschehens zu werden.
Durch die starke Transparenz der Struktur entsteht zudem ein starker Bezug zum städtischen Kontext. Besucher sind dadurch nicht von der Außenwelt abgegrenzt, sondern befinden sich inmitten dieser.
stadtparterre
Die unterschiedlichen Höhen und Untersichten der Ebenen bilden verschiedene Bereiche aus, die ihren ganz eigenen Charakter haben. Auch Beleuchtungs- und Anzeigeelemente können in die Untersichten integriert werden.
Zahlreiche neue Erschließungselemente ermöglichen zudem eine schnelle Verbindungen zwischen den Ebenen und neue Perspektiven.
Durch die Verkehrsberuhigung der Paltaufgasse und den Witterungsschutz, wird zudem der Bereich des Bahnhofsvorplatzes auch für temporäre Bespielungen, wie Wochenmarkt, Weihnachtsmarkt, als Eislaufplatz oder auch für Gräzlfeste nutzbar.
Das ganze Potential der Struktur entfaltet sich erst durch die Bewegung durch diese hindurch. Im verlinkten Video lassen sich Raumabfolgen und Einrücke auf Augenhöhe erleben.