Grundkurs Hochbau
betreut durch Theresa Krenn
Thema: multifunktionshalle
Zum ersten Herantasten an den Entwurfsprozess wurde das Samuel Beckett Theatre des Trinity Colleges in Dublin hinsichtlich der Konstruktion eingehend untersucht.
Der Turm, der ein Studiotheater sowie einen Tanzsaal beeinhaltet ist als Stahl Skelettbau ausgeführt. Er ist mit einer Fassade aus Eichenholz verkleidet, die außen vorgehängt ist und keine Tragende Funktion erfüllt.
Die Dachkonstruktion ist als Sprengwerk ausgeführt und mit Rundstäben ausgesteift. Die einzelnen Stäbe sind dabei an den Knotenpunkten über Kopfplatten miteinander verschraubt.
Skizze des Samuel Beckett Theatre von Anna Csenge Vass
Konstruktion
Die Konstruktion nimmt sich das Grundprinzip des Samuel Beckett Theatres zu Nutze und ist auch als Skelettbau ausgeführt. Wie das Sprengwerk in dessen Dachgeschoß wird auch hier mit Zug und Druckkräften "gespielt".
Das Tragwerk dieses Entwurfs besteht aus einzelnen Stützen, die von einander wegstreben und durch Zugstäbe unterhalb der Decke zusammengehalten werden. Diese Zugstäbe treffen sich alle in einem Knotenpunkt.
Fassade
Die vorgehängte Fassade des Samuel Beckett Theatres besteht aus einzelnen vertikal aneinandergereihten Hölzern und ist nach unten abgetreppt. Dies schützt die Fassade vor Umwelteinflüssen.
Das wurde auch in diesem Entwurf aufgegriffen. Um außerdem die bis nach unten geschlossene Holzfassade vor Spritzwasser und Schnee zu schützen, endet diese bereits 30cm über dem umliegenden Niveau.
Zwei ineinander verschnittene Ellipsen bilden gemeinsam einen nach außen hin massiven Körper. Nur einzelne vertikale Schlitzfenster lassen auf eine innere Struktur schließen. Von innen allerdings bilden sich zwei große, offene Räume. Durch eine Seilkonstruktion kann trotz eines außerordentlich schlanken Tragwerks eine Spannweite von über 30m x 20m ermöglicht werden.
Durch die unterschiedliche Grüße der beiden Körper wird eine klare Hierarchie ersichtlich. Man betritt zuerst den kleineren Teil des Gebäudes, der als Foyer, Garderobe und Barbereich dient und dann auf natürliche Weise in den größeren Veranstaltungsraum leitet. Hier wird der Blick sofort an die Decke geleitet, wo die "spannende" Dachkonstruktion den sonst schmucklosen Raum besonders prägt.
Der Entwurf ist als modulares System aus vorgefertigten Bauteilen geplant. Diese müssen vor Ort nur noch auf ein Plattenfundament gesetzt werden. Das Haupttragwerk bilden Stahlstützen mit daran abgespannten Stahlseilen. Darauf aufgelegt werden STB Fertigteilelemente. Zur Aussteifung werden zwischen den einzelnen Stützen CLT Elemente eingebracht.
Anhand der ausgearbeiteten Details lässt sich der Boden-, Wand- und Dachaufbau gut erkennen. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Durchführung des Boden- und Dachanschlusses gelegt. Hier ist nicht nur auf die Feuchtigkeitsabdichtung, sondern auch auf das Vermeiden von Wärmebrücken zu achten.
Dachaufbau
16,0 Extensivbegrünung und Dränsubstrat
Schutzschicht
Folienabdichtung
16,0 Steinwolle dämmpl.
Dampfsperre
25,0 FT STB Elementdecke
Stahlseil Abspannung
Wandaufbau
2,0 Holzverkleidung außen
4,0 Hinterlüftung
diff. offene Unterspannbahn
16,0 Hanfwolle
12,0 CLT-Wandelement
5,0 Installationsebene
2,0 Sichtschalung innen
Bodenaufbau
10,0 Estrich gespachtelt
Folie
3,0 Trittschalldämmpl,
Folie
11,0 Schüttung
1,0 Bit. Abdichtung
30,0 Fundamentplatte
8,0 XPS
Sauberkeitsschicht